Reiseteilnehmer: Roletta, Roland, Stefan, Katrin;
Reisezeit: August 2020;
Reisekosten: ca. 400,- Euro/ 4 Tage/p.P.
Anreise nach Budapest:
Wir waren schon häufiger in Budapest. Meist reisten wir mit dem Auto an, sind aber auch schon in die Haupstadt Ungarns geflogen oder mit dem Zug gefahren.
Preise:
Budapest ist gut bezahlbar, obwohl es als Hauptstadt natürlich die teuerste Region Ungarns ist.
Budapest, die ungarische Hauptstadt, liegt idyllisch an der Donau.
Im Sommer trifft man sich in den unzähligen Restaurants, Cafés und Bistros, die über die Stadt verteilt sind oder am Ufer der Donau. Budapest ist nicht sonderlich groß, sodass man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten im Zentrum per Fuß gut erreichen kann. Außerdem gibt es einige Metrolinien, welche euch zu den Höhepunkten der Stadt bringen. Bisher haben wir in Ferienwohnungen, Hotels und Pensionen, teils in Außenbezirken, teils im Zentrum, übernachtet.
Diesmal war es eine Ferienwohnung im Diplomatenviertel. Sie lag etwas außerhalb, sehr ruhig und hervorragend eingerichtet für vier Personen. Mit dem Bus und der U-Bahn ist man in 25 Minuten im Zentrum.
Zu empfehlen ist auch das Iberostarhotel Grand Budapest in der October 6 utca – direkt am Freiheitsplatz, einem der schönsten Plätze von Budapest. Das Hotel ist umgeben von stolzen Stadtpalästen im Jugendstil, wie dem Gresham Palast und der Akademie der Wissenschaften. Am Abend findet man in den unzähligen Restaurants für jeden Geschmack etwas.
Tag 1:
Wir entschieden uns zum Start diesmal zu einer speziellen deutschsprachigen Stadtrundfahrt mit Parlamentsführung. Die Tour führte uns als erstes auf die Budaer Seite hinauf auf den Burgberg. Den ehemaligen Königspalast, in dem heute Museen untergebracht sind (Ungarische Nationalgalerie, Historisches Museum der Stadt Budapest und die Nationalbibliothek), kannten wir natürlich schon. Auf dem Berg liegt auch die Residenz des ungarischen Ministerpräsidenten.
Direkt daneben fährt die Seilbahn, die den Weg von der Innenstadt auf den Burgberg zeitlich verkürzt. Die Fahrt kostete etwa 4,- Euro (Hin- und Rückfahrt dann 6,- Euro), wobei sich ein toller Blick auf die Kettenbrücke ergibt.
Mit dem Auto kommend, kann man an der von der Donau abgewandten Seite des Berges recht gut parken (Gebührenpflichtig). Auf dem Burgberg läuft man dann zu einem der Wahrzeichen von Budapest – der Fischerbastei.
Fischerbastei
Sie wurde 1899 zur Jahrtausendfeier errichtet. Der Name leitet sich von der Zunft der Fischer ab, die im Mittelalter an dieser Stelle für die Verteidigung der Stadtmauer verantwortlich waren. Von der beliebten Aussichtsterrasse, die wir auch schon Silvester als Aussichtspunkt nutzten, bietet sich ein toller Blick über Donau, das Parlament und die Innenstadt.
Die Matthiaskirche, die im 13. Jahrhundert gebaut wurde, thront imposant hier oben. Der gotische Bau war die Krönungskirche der Könige des Ungarischen Reiches. Ein Highlight der Kirche ist das bunte Keramikdach, ein seltener Schmuck für Budapester Kirchen und Gebäude.
Die Tour führte uns dann weiter zum Gellertberg mit der Zitadelle. Hier ist einer der schönsten Aussichtspunkte auf die Stadt, insbesonders bei untergehender Abendsonne. Man kann den Blick über das Parlament und den Burgberg sowie die weithin sichtbare Donau schweifen lassen. Gellert war einst ein Bischoff aus Italien. Er sollte auf Wunsch König Stefans Ungarn reformieren.
Am Fuße des Berges befindet sich das Gellertbad, wohl das berühmteste und fantasievollste Bad der Stadt. Dieses erotisch wirkende Bad wurde in den Formen des Wiener Jugendstils errichtet. Der Besuch in einem der Thermalbäder der Stadt ist für uns immer wieder Pflicht.
Szechenyi – Thermalbad
Eine besondere Empfehlung unsererseits ist auch das Szechenyi – Thermalbad im Stadtwald mit den drei großen Außenbecken und viel Platz zum Schwimmen oder Verweilen. Auch im Winter kann man die Becken sehr gut nutzen, das Mittelbecken zum Schwimmen (Badekappe ist obligatorisch!) ist nie überfüllt.
Ansonsten trifft man hier Touristen aller Nationen. Mit etwas Glück kann man auch eine Partie Schach spielen. Interessant ist auch das System der Umkleidekabinen, welches derzeit aber überarbeitet wird. Der Eintritt in diesen zwingerähnlichen Bau ist mit etwa 13 Euro recht hoch, aber er ist es uns immer wert.
Nach dem Bad fuhren wir weiter zur Pester Seite, um die Highlights dieses Stadtteiles kennen zu lernen. Dazu zählten viele wundervolle Häuser und Plätze.
Abschließend machten wir eine Führung mit durch das imposante Gebäude des Parlamentes – ein weiteres Wahrzeichen von Budapest. Es besitzt 365 Türme, für jeden Tag des Jahres einen, und ist aktuell das Parlamentsgebäude. Das Innere wurde mit viel Gold und anderem Prunk ausgestattet, der ungarische Architekt Steindl orientierte sich am englischen Neogotikstil.
Tag 2:
Wir bummelten durch die Innenstadt über die Einkaufsstraße Vaci utca mit vielen Geschäften und Restaurants bis zur sehenswerten großen Markthalle. Auf genannter Straße findet auch das Nachtleben statt, es ist ein beliebter Ort für Taschendiebe und sonstige Trickser. Mit gesundem Menschenverstand und etwas Vorsicht braucht man sicher allerdings in Ungarn diesbezüglich keine Sorgen machen.
Auf dem Rückweg sahen wir uns die Freiheits- und Elisabethbrücke an, besuchten eines der traditionsreichsten und bekanntesten Kaffeehäuser der Stadt – das Café Gerbeaud. In Budapest haben Cafés Tradition, unzählige säumen die Straßen.
Wir besuchten dann noch die Basilika St. Stefan, die größte und bedeutendste Kirche Budapests. Die grandiose Ausstattung wird unterstrichen durch die erhabene Kuppelarchitektur.
Tag 3:
Ein hübsches Kleinod, an der Donau gelegen, ist Szendendre. Man kann mit dem Auto oder mit dem Zug dahin gelangen. Das Künstlerdorf, im barocken Stil errichtet, mit vielen Kirchen, Museen und hübschen kleinen Läden, sollte man tagsüber besuchen, abends haben die Cafes, Weinkeller und Restaurants oft schon geschlossen.
Wer auf Süßes steht, kann das Marzipanmuseum besuchen. Einmalige Kreationen aus Marzipan werden hier geschaffen und sind natürlich auch käuflich zu erwerben.
Besucht auch den Aussichtspunkt im Zentrum, erreichbar über schmale Gassen, mit Blick über die Dächer auf die unzählige Kirchen. Besonders ansehenswert ist Szendendre auch zur Weihnachtszeit, mit Ständen vieler Produkte einheimischer Hersteller.
Ein besonderes Highlight von Budapest sind die abendlichen stimmungsvollen Bilder der Stadt an der Donau. Eine interessante Beleuchtung verzauberte die Stadt in ein glänzendes Lichtermeer. Es machte uns Spaß durch die Stadt zu laufen und die zuvor genannten Aussichtspunkte noch einmal zu besuchen.
Tag 4:
Die grüne Margareteninsel im Herzen der Stadt ist benannt nach der heiligen Margareta von Ungarn, einer Tochter von König Bela IV. Die Prinzessin lebte hier im Dominikanerinnenkloster, von dem nur noch einige Fundamente erhalten sind. Man erreicht die Insel zu Fuß über die Margaretenbrücke, mit dem Bus oder dem Fahrrad. Auf der Insel kann man sich jahreszeitbezogen kleine Elektroautos oder Zweiräder in diversen Formen mieten, mit dem Bummelzug fahren oder zu Fuß alles erkunden.
Die Parkanlagen sind hübsch angelegt mit Rosengarten, Skulpturenpark und einem japanischen Garten. Es gibt auch Hotels auf der Insel mit eigenem Thermalbad und ein Strandbad mit vielen Rutschen, welches derzeit überholt wird. Natürlich findet ihr hier auch Restaurants, Cafés und einen kleinen Zoo. Es ist das perfekte Ziel für einen entspannten Tag und ideal für Familien mit Kindern.
Interessant ist auch eine Schifffahrt auf der Donau. Es gibt auch Boote, welche dem öffentlichen Nahverkehr zugeordnet werden und dementsprechend preiswert sind. Vom Wasser her bieten sich wundervolle und einzigartige Ausblicke und Fotomotive.
Nennenswert sind weiterhin der Oktogon, ein imposanter achteckiger Platz, und die Architektur der Bahnhöfe in der Stadt.
Wenn ihr länger in Budapest seid,
kann ich auch Ausflüge zum Balaton, nach Eztergom mit dem Donauknie oder nach Eger empfehlen. Der Balaton lädt natürlich zum Baden ein, wir waren hier schon zu jeder Jahreszeit planschen. Besonders Spaß macht es im Winter, wenn beim Schreiten ins flache Wasser das erste zärtliche Eis knackt.
Eztergom, mit seiner imposanten Basilika, liegt unweit des Donauknies. Auf der Fahrt empfiehlt sich der Besuch eines Aussichtspunktes auf das Donauknie und die, insbesondere im Herbst, traumhafte Laubfärbung. Eger, eine ungarische Weinbaustadt, besticht durch die Kathedrale und natürlich ihre Geschichte.
Fazit:
Budapest lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Im Frühjahr und Sommer, wenn viele Konzerte und Festivals stattfinden, aber auch im Herbst mit der Laubfärbung oder im Winter, bei einem Thermalbadbesuch, gibt es etwas zu entdecken.