Reiseteilnehmer: Matthias, Kathrin;
Reisezeitraum: März 2017;
Reiseziel: Erholungsreise;
Reisetagebuch:
Neuseeland – ein Traum wird wahr
Wir sind ein Paar in den Fünfzigern und haben uns 2017 den Traum erfüllt, nach Neuseeland zu reisen. Das Ziel der Reise war das Kennenlernen Neuseelands, der Menschen, der Landschaft, der Tiere und der Gewohnheiten.
Wir werden unsere Rundreise beschreiben und dabei insbesondere auf Highlights eingehen, die ihr vielleicht nicht in jedem Reiseführer findet. Zuvor folgen ein paar allgemeine Informationen.
Wenn Ihr echt Urlaub in Neuseeland machen wollt und das Land mit den vielen Schönheiten kennenlernen wollt, halten wir sechs Wochen für angebracht. Mehr ist natürlich immer möglich, wir waren knapp sechs Wochen unterwegs, davon 25 Tage auf der Südinsel. Wenn ihr nur wenig Zeit habt empfehlen wir die Beschränkung auf eine Insel, wir würden die Südinsel vorziehen. Das Reisebudget darf nicht zu knapp bemessen sein, Neuseeland ist teuer. Rechnet ganz grob mit 8000,- Euro für die sechs Wochen zzgl. Flüge für zwei Personen. Darin enthalten ist ein Mietwagen für jede der beiden großen Inseln.
Das Klima und die Sehenswürdigkeiten findet ihr in Reiseführern, darauf werden wir nicht allgemein eingehen.
Als Reiseführer möchten wir uns ganz klar für den „Lonely Planet“ aussprechen.
Fliegen und Schlafen
Nun zur Reise, Start unserer Reise war Frankfurt, der Zeitraum war März/April 2017. Wenn es euer Geldbeutel hergibt, empfehlen wir für diesen langen Trip Premium Economy zu fliegen, Singapore Airlines bietet das an. Gebucht haben wir über die Airline direkt, Reisebüros können diesen Preis nicht halten. Ein Aufenthalt in Singapore ist zu empfehlen, z.B. direkt im Flughafenhotel, es ist super dort.
Bereist haben wir die Südinsel und die Nordinsel Neuseelands, die Nordinsel beschreibe ich separat hier.
Einen Mietwagen haben wir in Deutschland vorgebucht und übernachtet haben wir meist in Hotels, Lodges, Motels, Youth Hostels und anderen einfachen Unterkünften, welche wir dann ein bis zwei Tage vor Erreichen des Ziels gebucht haben. So ist man einfach unabhängig, gefunden haben wir immer was. Geblieben sind wir hier je nach Lage ein bis drei Tage.
Start in Christchurch
Gelandet sind wir in Christchurch, mit dem durch das Erdbeben stark zerstörten Zentrum. Nachdem unsere Sohlen der Wanderschuhe peinlichst auf jeglichen Schmutz untersucht wurden, durften wir ins Land. Achtet darauf keine Nahrungsmittel mitzunehmen, das ist bei hohen Strafen strengstens verboten. Das erste Hotel hatten wir uns im Zentrum Christchurchs rausgesucht, das war ein Fehler. Hier ist es teurer und die Bautätigkeit enorm. Sicher spart man Zeit, weil man alles erlaufen kann, und Geld, weil man den Mietwagen erst an den Folgetagen benötigt, aber das war es nicht wert. Empfehlenswert ist hier der Stadtpark mit dem botanischen Garten.
Die Route – eine wichtige Entscheidung
Zum Start können wir die Tour über die Summit Rd. nach Akaroa empfehlen, eine wunderschöne Gegend.
Auf ins Inselzentrum
Danach haben wir uns für die Route über Lake Tekapo, Lake Pukaki mit Mt. Cook Village, Dunedin, Te Anau, Queenstown, Wanaka , Haast , NW-Küste bis Karamea, Abel Tasman Nt. Park, Nelson, Picton entschieden.
Am Lake Tekapo emfpiehlt sich bei guter Sicht eine Wanderung (oder mit Auto) auf den Mt. John mit Abstieg über die Nordseite.
Am Mt. Cook können wir die Aoraki Mt. Cook Alpine Lodge empfehlen, sauber, günstig gelegen und sie bietet für viele Geldbeutel Übernachtungen an. Auf dem Weg dahin kommt ihr am Lake Pukaki mit seinem surreal farbig wirkenden Wasser vorbei. Die Tageswanderung von der Logde auf dem Hooker Track ist dann ein „Muss“ am Mt. Cook. Genial, wenn sich die Sonne durch die Wolken kämpft und die Spitze des höchsten Berges Neuseelands nach und nach zum Vorschein kommt. Hier wo schon Edmund Hillary, der Erstbesteiger des Mt. Everest, trainierte, braucht ihr nach Fotomotiven nicht zu suchen.
Zurück zur Ostküste
Unspektakulär ist dann die Fahrt an die Ostküste, wo man auf dem Weg nach Dunedin die Moeraki Boulders nicht verpassen sollte.
Dunedin, die wohl britischste Stadt Neuseelands, ist durchaus einen längeren Aufenthalt wert. Das Toitū Otago Settlers Museum werdet ihr auch als Museumsmuffel mögen. Ein Museum pro Urlaub …… Brauerei, der alte Bahnhof, Cafes, Parks und Gärten laden im Zentrum zum Verweilen ein. Als Tagesausflug empfehlen wir euch die Halbinsel Otago Peninsula bei Dunedin, fahrt die Highcliffs Road und dann die Sandymount Road bis es wahrlich nicht mehr weiter geht mit dem Auto. Dann seid ihr im Sandymount Recreation Reserve. Und lasst euch nicht vom Beifahrer verrückt machen, das Ziel ist dann nicht zu verfehlen.
Der Rundweg an der SO-Küste entschädigt euch für die holprige und nicht enden wollende Anfahrt. Es gibt auch einen Viewpoint und dann, für uns ein Highlight, der Abstieg durch Sand in die Sandfly Bay. Hier stolpert man über schlummernde Seelöwen und sieht mit Glück auch noch Robben. Runter geht es schnell, plant genügend Zeit für den Rückweg ein. Jeder Schritt kostet euch viel Kraft und ihr rutscht bei drei Schritten zwei wieder zurück. An der Sandfly Bay trifft man vereinzelt Menschen, welche mit dem Auto in die Nähe fuhren. Der Weg durch den Sand aber ist menschenleer und spannend.
Außerdem ist die Dunedin Tunel Beach einen Besuch wert.
Die südliche Westküste
Unser Trip geht weiter Richtung Te Anau, das Tor zum Milford Sound. Wir haben uns diesen angeschaut, haben auch die berühmte Schiffstour gemacht. Die Anfahrt ist lang und der Sound ist natürlich touristisch überlaufen. Kein „Muss“, aber toll allemal. Zumal man auf der Fahrt Parkplätze mit idyllische Kurzausflugszielen findet.
Von Te Anau aus kann man auch sehr gut ein Stück des Kepler Tracks laufen, ein wundervolles Stück Natur am Waiau River entlang. Ihr könnt dann früh mit dem Bus von Te Anau nach Rainbow Reach fahren und dort starten.
Bedenkt bei allen euren Ausflügen, es gibt unterwegs ganz selten mal Restaurants oder Märkte, Tagesverpflegung solltet ihr bei euch haben.
Queenstown und Wanaka gehören zur Tour
Queenstown, diese quirlige Stadt, besticht mit Ihrem Lake Wakatipu, einem der saubersten Seen der Welt. Und wenn ihr auch mit der Seilbahn fahrt wie wir, dann habt ihr diesen tollen Ausblick und seht Sportler aller Richtungen, waghalsig bis verrückt.
Übernachtet haben wir allerdings in Wanaka, am gleichnamigen See. Und für den nächsten Tag haben wir wieder einen Höhepunkt für euch als Idee. Mit dem Auto fahrt ihr in den Mt. Aspiring Nt. Park. Ein SUV ist günstig, aber zumindest tiefer gelegt sollte das Fahrzeug nicht sein, denn ihr quert immer mal wieder Wasserläufe, deren Füllstände vom Wetter abhängig sind. Auch ist es eine schier endlos lange Schotterstraße.
Dann erreicht ihr den Parkplatz zum Rob Roy Glacier Track. Der Track ist anspruchsvoll, aber am Ziel angekommen habt ihr dies vergessen. Unzählige Wasserfälle und mehrere Gletscherzungen sind bei schönem Wetter zu sehen. Schöner kann man kaum rasten. Befragt aber zuvor Einheimische, ob der Weg und der Parkplatz offen sind.
Die Landschaft der Westküste
Dann folgt der Weg über Haast zum Fox Glacier und Franz Josef Glacier. Hier treffen sich wieder die Touristen und für uns war die Gegend schnell abgehandelt. Erwähnen möchten wir hier noch den Lake Matheson mit seinem Rundweg durch phantastische Flora und dem traumhaften Blick auf die Gletscherberge und den Mt. Cook von der Küstenseite. Sehr gut war auch das Restaurant hier.
Dann kommt ihr gen Norden fahrend irgendwann zu den Pancake Rocks, die Mücken und Sandflys freuen sich auf eure Ankunft. Aber die Auswahl ist hier groß, für die Mücken meinen wir, denn es wimmelt von Besuchern. Trotzdem ein „Muss“. Wir haben uns das Punakaiki Beach Hostel gesucht und traumhaft geschlafen in diesem Mobil.
Wieder geht es gen Norden und, zumindest wenn man über die Cape Foulwind Rd. einfährt, vorbei an Seerobbenfamilien, kommt man nach Westport.
Der landschaftlich traumhafte Nordwesten
Hier, wo alles ins Landesinnere und dann weiter Richtung Abel Tasman fährt, haben wir uns für das 200 km lange „Sacktal“ nach Karamea entschieden.
Abseits der Touristenroute
Karamea ist die nördlichste Gemeinde an der Westküste. Die Anzahl der Touristen kann man zählen. Diese Gegend ist eher das Ziel der Fünftage-Wanderung Kahurangi National Park. Auch die Schlafmöglichkeiten sind begrenzt hier, neben einem Youth Hostel, wo man uns nicht haben wollte, gibt es ein teures Hotel und Retro-Bungalows. Diese waren aber nicht das Ziel hier, wir wollten ins Oparara Basin.
Traumhafte Landschaft, idyllische Farben der Natur, spiegelnde Seen und zwei große wasserdurchflossene Arches warteten auf uns. Landschaft, weswegen man Neuseeland bucht und den langen Flug auf sich nimmt.
Abel Tasman – der kleinste Nationalpark Neuseelands
Der Abel Tasman Nt. Park steht dem natürlich kaum nach, aber mit der Ruhe ist es hier vorbei. Wir haben uns für die Terraced Chalets in Motueka als Übernachtungsort entschieden, ideal die Lage und einfach empfehlenswert. Die Schiffsfahrt, kombiniert mit einer Wanderung voller Aussichten und das Schwimmen im glasklaren Wasser, beobachtet von einem riesigen Rochen, zählten hier zu den Höhepunkten.
Weniger besucht ist dagegen unser Geheimtip Waikoropupū Springs, eine der farbenschönsten und klarsten Quellen dieser Welt. Mit 14 m³ pro Sekunde könnte man ganze Städte versorgen, hier fließt das Wasser 5 km entfernt ins Meer.
Auf der Fahrt nach Picton zur Fähre passiert man Nelson. Für Fans von Herr der Ringe lohnt sich der Besuch von Jens Hansen Gold, um einmal den originalen Ring in den Händen halten zu können.
Das Fazit
23 Tage voller Eindrücke, Erlebnisse, Erfahrungen und traumhafter Fotos. Ein Paradies, insbesondere wenn man nicht nur die ausgetretenen Pfade besucht.