Japan Pilgerreise

Japan – Insel Shikoku – Reisebericht Teil I

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Auf nach Japan

Endlich war es soweit, der Tag meiner großen Reise, der 25.6.2009, war gekommen. Ich fuhr nach Berlin Tegel auf den Flughafen. Beim Einchecken war die Flughafendame fassungslos. Sie schien sichtlich über mein geringes Gepäck für die drei Monate Japan erstaunt gewesen zu sein. Ich hatte meinen Rucksack in eine große Folietüte gepackt, damit er sicher ankommt.  Er war doch überlebensnotwendig für mich, da ich meine Ausrüstung in Japan nicht so ohne Weiteres hätte wieder besorgen können.

Von Berlin ging es nach Helsinki und ich lernte bereits die ersten Japaner näher kennen. Die nahmen mich auch gleich unter ihre Fittiche und wollten mir Japanisch beibringen. Wir tauschten die Adressen aus und ich spürte die japanische Freundlichkeit. Gleichzeitig bekam ich meine erste Bewunderung, dass ich diesen Pilgerweg laufen wollte.

In Helsinki bestiegen wir das Flugzeug nach Osaka. Ich saß neben einem netten Mann, so verging der Flug wie im Fluge. Obwohl wir nicht geschlafen hatten, waren wir doch recht fit bei der Landung in Osaka. Wir hatten bereits im Flugzeug die Einreiseformulare ausgefüllt und wurden mit einer Bahn zum Einreisegebäude gefahren. Ordentlich getrennt nach Japaner und Nichtjapaner warteten wir an den Schaltern.

Wohin wollen Sie in Japan?

Als ich an der Reihe war, nahm der Zollbeamte erst einmal die Fingerabdrücke und machte ein Passbild. Dann stellte mir der Beamte die Frage, wo ich denn hinwollte. Im feinsten Japanisch (so fand ich) erklärte ich, dass ich über Shikoku pilgern wollte. Damit stand der Japaner vor der großen Frage, was er als Ziel in Japan in mein Formular einträgt. Er entschied sich für – Tokushima Hotel – denn Ordnung muss sein. Die nächste Frage war – Wie viele Yens ich denn bei mir hätte? Als er mit allen Angaben zufrieden war, durfte ich „einreisen“. Nun musste ich das Förderband finden, welches meinen Rucksack wieder „ausspuckte“. Meine Freude war groß, als er unbeschädigt auftauchte.

Nebenbei erwähnen möchte ich, dass das gesamte Personal vom Flughafen Mundschutz trug und unser Gepäck von Hunden untersuchen ließ. Sie hatten wohl Angst, dass wir die Schweinegrippe von Europa mit importierten, welche zu dieser Zeit grassierte.

Funktioniert mein Handy in Japan?

Da stand ich nun im öffentlichen Bereich des Flughafens von Osaka. Meine erste Aktion war, die Funktionsfähigkeit meines Handys zu prüfen. Es funktionierte. So konnte ich meiner Familie von meiner wohlbehaltenen Landung berichten.

Mein Freund Oswald Stock – Ossi -war bereits mehrfach den Pilgerweg auf Shikoku gelaufen. Über seine Erlebnisse hatte er ein Buch veröffentlicht. In diesem Buch gab er auch verschiedene praktische Tipps. Dank seiner Beschreibung fand ich dann auch sofort die Bushaltestelle nach Shikoku. Allerdings hatten sich zwischenzeitlich die Abfahrtszeiten geändert. Der Bus fuhr wesentlich früher ab, als von mir erwartet. Ich hatte gehört, dass die Verkehrsmittel in Japan stets auf die Sekunde losfahren. So hieß es im Eiltempo mit dem Busfahrer am Automaten eine Fahrkarte kaufen und in den Bus einsteigen. Im Bus wurde ich dann doch recht müde. Ich hielt aber meine Augen offen, um mir ein erstes Bild von dieser für mich so fremden Welt zu machen.

Kontakte knüpfen mit Japanern

Unterwegs rief ich die deutsch sprechende Naemi Tanaka aus Naruto an. Sie ist eine Bekannte von Ossi. Er hatte sie bei einer seiner Pilgerreisen kennen gelernt und mir ihre Telefonnummer gegeben. Ossi meinte, ich müsste sie unbedingt mal treffen und so wählte ich ihre Nummer. Bei diesem Telefonat erfuhr ich, dass Naruto ziemlich weit weg von Tokushima ist. Daher verschoben wir erst einmal das Treffen. Jedoch gab sie mir den Tipp, dass im Bahnhofsgebäude im 6. Stock eine Information für Touristen wäre. Dort könnte ich mir eine Übernachtung vermitteln lassen. Da Tokushima eine große Stadt ist, vermutete ich, dass es mit Zelten eher ungünstig sein wird. So beschloss ich, ein Zimmer für diese Nacht zu nehmen.

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Junge Japanerinnen beim Awa Odori in Tokushima

Mein erstes Ryokan in Tokushima

So ging ich nach meiner Ankunft sofort in das Touristenbüro und fragte nach einer preisgünstigen Übernachtung. Die englisch sprechende Japanerin kümmerte sich auch gleich um mich und meldete mich am Telefon in einem Ryokan an. Ein Ryokan ist ein preiswertes und traditionell eingerichtetes Hotel. Da ich die Wegbeschreibung der Dame nicht wirklich verstand, gab sie mir einen Stadtplan, wo sie das Ryokan einzeichnete.

Da stand ich nun vor dem Bahnhof. Ich hatte keine Ahnung, wie rum ich denn solch einen Zettel mit japanischen Schriftzeichen halten muss. Noch schwieriger war es, danach das Ryokan zu finden. So blieb mir nur mich mit Hilfe des Zettels bei Einheimischen durch zu fragen. Alle Japaner waren hilfsbereit und zeigten mir immer wieder die Richtung, in die ich laufen musste. Die 6. Japanerin, welche ich um Hilfe bat, hatte dann Erbarmen mit mir. Sie lief gemeinsam mit mir zu dem Ryokan und gab mich dort ab. Das ist umso witziger, als das ich vom Prinzip her nur den Bahnhof verlassen und die Straße nach links hätte laufen zu brauchen. Naja.

Ich hatte ein Zimmer mit einem Futonbett und teilte Toilette und Bad mit den anderen Gästen. Nachmittags bekam ich noch eine Kanne Tee und ein paar Kekse. Froh ein Bett gefunden zu haben, schlief ich erst einmal zwei bis drei Stunden.

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Figuren am Tempel 66

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Zusammenfassung
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Auf nach Japan
Beschreibung
Mein Reisebericht über das Pilgern auf Shikoku - Teil I - Auf nach Japan und Start in Tokushima
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Marketing Dresden