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Türkei: Istanbul

von: Jörg

Reisezeit: 2015

Istanbul individuell

„Wäre die ganze Welt ein Land, dann wäre Istanbul die Hauptstadt“ (Napoleon Bonaparte) Vom 14.4. – 18.4.2015 war ich individuell in einer der faszinierendsten Städte der Welt unterwegs – Istanbul. Die Anreise vom Flughafen Atatürk in die Innenstadt erwies sich als vollkommen problemlos, da die Metro direkt vom Flughafen bis in die Altstadt fährt, und das für umgerechnet ca. 1,50€.

Meine Erlebnisse

In den folgenden 3 Tagen erlebte ich den bunten Mix aus Tradition und Moderne, bewegte mich zwischen Basaren und Glaspalästen, war zwischen Europa und Asien, bahnte mir den Weg durch tausende von Menschen, probierte Lammspieße und Fischbrötchen, und staunte natürlich über die schier unglaublichen Bauwerke dieser Stadt. Eins vorweg – wer Istanbul wirklich erleben möchte, der muss feste Schuhe dabei haben und sollte gut zu Fuß sein. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden durch den chaotischen Verkehr oftmals zum Erliegen gebracht. Selbst Straßenbahnen stehen öfters im Stau. Aber allein den Verkehr zu beobachten ist ein Erlebnis. Nach Istanbul fährt denke ich auch jeder, um einmal die einzigartigen Bauwerke wie die Blaue Moschee, die Hagia Sophia sowie den Topkapi-Palast zu sehen, durch den Großen Basar zu schlendern, sowie eine Fahrt über den Bosporus zu unternehmen. All diese Dinge standen natürlich auch auf meiner Liste.

Tag zwei

Am zweiten Tag in Istanbul startete ich meine Erkundung im Herzen der Altstadt – Sultanahmet. Hier treffen 2700 Jahre Geschichte auf Millionen Besucher, grandiose Bauten erinnern an zwei untergegangene Weltreiche. Zwischen Parks, Palästen und Museen trifft man hier auf Studienreisende und Rucksacktouristen aus der ganzen Welt. Sultanahmet steht ganz im Zeichen des Tourismus. Die Blaue Moschee hat ihren Namen von den blauen Fayencen (Kacheln) im Inneren. Diese tauchen Alles in einen blauen Farbton. Unverwechselbar ist die Moschee durch ihre sechs Minarette. Moscheen können übrigens (außer zur Gebetszeit) immer besichtigt werden. Nur die Schuhe sind auszuziehen. Die Yerebaton – Zisterne ist eine Attraktion im Verborgenen. Dieser geheimnisvolle, unterirdische Wasserspeicher strahlt eine ganz eigentümliche, reizvolle Atmosphäre aus. 336 Säulen von jeweils 8 Metern Höhe stützen die Zisternendecke, daher auch die Bezeichnung „Versunkener Palast“. Laufstege führen durch das geheimnisvolle Halbdunkel, Wasser tropft von der Decke und dezente Musik untermalt die mystische Atmosphäre.

Der große Basar

Der Große Basar und die Märkte drum herum sind das Zentrum von Istanbuls Geschäftigkeit. Cirka 500.000 Menschen täglich wuseln und drängeln sich hier durch ein Labyrinth aus 1000 Geschäften. Sich hier zu verlaufen ist zwangsläufig ein Muss. Dieser größte, überdachte Basar der Welt wirkt wie ein orientalisches Wunderland! Von Hosen über Hemden, T-Shirts, Unterwäsche, Spielsachen, Sonnenbrillen, Gold und Silber, orientalischen Lampen, Stoffen in allen schillernden Farben, Kräutern, Gewürzen, Schrauben, Elektrosteckern und noch zig Sachen mehr reicht hier die unüberschaubare Palette. Ein Erlebnis für Augen, Ohren und Nase. Der Rest des Tages führte mich dann zu Fuß über die Galatabrücke über das Goldene Horn. Einfach etwas schlendern, die Menschen beobachten, den Anglern auf der Galatabrücke zuzuschauen, einen Kaffee oder einen frisch gepressten Orangensaft zu trinken, gehörte für mich zu diesem Städtetrip auch dazu.

Tag drei

Den dritten Tag startete ich ohne große Warteschlange am zeitigen Vormittag mit dem Besuch der Hagia Sophia. Erst Kirche, dann Moschee, dann Museum. Dieses kolossale Bauwerk ist wohl neben der Blauen Moschee das berühmteste Wahrzeichen von Istanbul. Knapp 1000 Jahre war sie die größte Kirche der Christenheit, bis sie von der Peterskirche in Rom abgelöst wurde. Die Ausmaße des Hauptschiffs sind gewaltig – knapp 80 Meter lang und 56 Meter hoch – ist dies einer der gewaltigsten Räume, die je von Menschenhand geschaffen wurden. Ich war absolut beeindruckt und konnte nur staunen!

Topkapi

Der Topkapi – Palast ist ein weiteres touristisches „Muss“. 300 Jahre lang war hier der Sitz der Osmanenherrscher und von hier wurde ein riesiges Imperium der Weltgeschichte regiert. Der Rundgang durch diese Palaststadt kann gut und gern einen halben Tag in Anspruch nehmen. Die Stadt in der Stadt in der Stadt nimmt der Harem ein – ein verwirrendes Labyrinth aus schmalen Gängen und Treppen, Innenhöfen, verschachtelten 300 Räumen mit bunten Kacheln an den Wänden und kleinen Springbrunnen , Bibliotheken, Schulen, Bädern und Hospitälern… Heute ist der Harem leider all seiner Teppiche, Kissen, Tücher, Düfte und Musik beraubt, aber trotzdem konnte ich mich gut in die damalige orientalische Zeit hineinversetzen.

Meine letzten Erlebnisse

Meinen letzten Tag in Istanbul verbrachte ich nördlich des Goldenen Horns sowie auf der asiatischen Seite des Bosporus. Nördlich vom Goldenen Horn schlägt das Herz des „modernen“ Istanbul. Hier führt der breite Boulevard Caddesi vorbei an Boutiqen und Geschäften zum Taksim-Platz. Auf diesem Boulevard fährt die rote, historische Straßenbahn bimmelnd hoch und runter. Auf die asiatische Seite gelangen Sie am einfachsten und günstigsten mit einer staatlichen Fähre. Unterschiedliche Abfahrts- und Ankunftsziele sowohl auf dem europäischen als auch auf dem asiatischen Teil machten mir das Zurechtfinden zwar etwas schwierig, aber auf so einer Fähre entflieht man dem Trubel der Stadt und bewegt sich „zwischen“ den Kontinenten. Im Stadtteil Kadiköy – auf asiatischem Boden – bot sich mir dann ein ganz anderes Bild: traditionelle Holzhäuser, entspannte Menschen, weniger Trubel und Hektik. Hier verbrachte ich einen ganz entspannten Nachmittag bei einem Glas Tee und mit dem Beobachten der Menschen sowie des Meeres.

Fazit

Drei erlebnisreiche Tage verbrachte ich also in dieser Millionenstadt Istanbul und viele Eindrücke sind in meinem Kopf hängen geblieben. Jedoch habe ich bei Weitem noch nicht alles von dieser einzigartigen Stadt erlebt, wahrscheinlich schafft man das als „Tourist“ auch nie. Erich Kästner sagte einmal: „Man muss viel laufen ins Istanbul. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat, ist diese Stadt schwierig.“ Meine Schritte waren ein Vermögen wert…